Most im Juni 2022 (Zwischentraining)

Traditionell sind wir ja immer nur zum Saisonauftakt und -abschluss mit FR-Performance in Most. Oftmals haben wir dann mit eher kühlen Wetterbedingungen zu tun. Aber, so dachten sich Tino, Kai und Krulli, wollten wir auch mal bei schönem Wetter dort sein. So bot es sich an mit CM-Performance unter Leitung von unserem Teammitglied Werner dort im Juni einen Termin zu buchen.

Bei herrlichstem Sommerwetter kamen wir da an und richteten unsere Box ein. Gemütlich verbrachten wir den Rest des Abends bis wir dann um null Uhr unserem Geburtstagskind Kai gratulieren konnten.

Tag 1

Werner, der nun neben seinen Pitbike- & Supermotoevents, auch Veranstaltungen für die „großen“ Motorräder anbietet, war selbst auch vor Ort – kümmerte sich jedoch beide Tage exklusiv um einen Rennstrecken-Schüler, welchen er instruierte und sozusagen an die Hand nahm. Hier mal ein paar Impressionen seinerseits:

 

Für Krulli, Kai und Tino war es dann eher ein „normales“ Trainingsprogramm und am ersten der beiden Tage stand am Abend auch wieder ein 2h-Stunden Rennen mit LeMans-Start an. Zuvor wurde wie üblich in verschiedenen Leistungsgruppen gefahren. Die erreichten Trainingszeiten waren dann auch ausschlaggebend für die Sprintrennen an Tag 2. Nach der Mittagspause gab es eine 20-minütige Qualifikationssession für das Langstreckenrennen am Abend. Hier kam Krulli mit seiner 1000er zum Einsatz und holte Startposition 4 heraus. Witziger Weise fuhr er auf das 1000stel dieselbe Zeit wie P3. Sowas kommt auch nicht oft vor. P4 ist es dann aber geworden, da die zweitbeste Zeit von P3 etwas schneller war, wie Krullis zweitbeste Zeit.

Bei dieser Veranstaltung wurde bei der Langstrecke nicht nach Hubraumklassen sortiert, alles war eine Klasse. Das ist sicherlich auf Strecken wie Most ein kleiner Nachteil für die Nicht-1000er Motorräder, aber was soll’s. Wir wollten das ganze ja hauptsächlich als Training nutzen. Somit beschlossen wir auch mit einer 1000er (BMW von Krulli), einer 750er (Krämer GP2-R von Tino) und einer 600er (Yamaha R6 von Kai) als Team an den Start zu gehen. Schon beim Blick hier oben auf die Quali-Zeiten zeigt sich ja, dass das erste Team enorm viel schneller war als er Rest. Das waren zwei Burschen aus der IDM bzw. dem ProSuperStock-Cup und fuhren das Ganze außerhalb der Wertung. Sie nutzen das ebenfalls als Training für das folgende Wochenende, an dem die IDM in Most zu Gast ist.

Der Rennstart sollte ca. 16:50 Uhr sein und das Regenradar kündigte dann zwischen 17:00 und 17:20 Uhr auch Regen an. Zum Start selbst 10 Minuten zuvor war aber noch alles trocken. Die Wolken wurden allerdings schon ganz schön dunkel. Da es für uns ohnehin „nur“ ein Training sein sollte ohne irgendein Risiko einzugehen, entschieden wir, dass wenn es nass wird, wir das Ganze dann abbrechen würden.

Unsere Strategie sah so aus, dass prinzipiell jeder von uns einen 40-Minuten-Stint fährt. Den Start übernimmt Krulli mit der 1000er, der übergibt dann an Kai und als letztes sollte Tino fahren. Nach dem letzten Aufruf der Organisatoren fuhr Krulli dann auch mit Slicks in die Startaufstellung. Das Prozedere bei einem LeMans-Start ist ja nichts Neues für uns. Ein bisschen Aufregung ist aber immer mit dabei. Aber, auch dieses Mal zeigte Krulli seine Qualitäten als LeMans-Starter. Er konnte sich nach dem Start direkt hinter dem Führenden einordnen und blieb diesem auch recht dicht auf den Fersen (bzw. auf den Reifen).

Rennstart 2h-Langstreckenrennen:

Wie angekündigt kamen nun auch die ersten Tropfen vom Himmel, die Flaggen für einsetzenden Regen wurden rund um die Strecke geschwenkt. In dieser Phase war Krulli sogar der schnellste Mann auf der Strecke und konnte die Lücke zum Führenden schließen. Es blieb aber zum Glück bei ein paar Tropfen und die Strecke wurde nicht mal richtig nass, so dass Krulli auch problemlos mit seinen Slicks draußen blieb und seinen Stint wie geplant abspulte. Da die Führenden schon nach etwa 30 Minuten zum Wechsel in die Box kamen, übernahmen wir zu diesem Zeitpunkt sogar die Führung des Rennens.

Nach 40 Minuten dann zeigte er den Wechsel an – Kai machte sich bereit. Der Wechsel war problemlos und Kai machte sich los zu seinem Stint. Wechsel-bereinigt fanden wir uns dann auf P2 wieder. Der Fahrer des jetzt führenden Teams konnte auch schnellere Rundenzeiten fahren als Kai. In so einer Situation muss man zusehen, dass man nicht noch weiter nach hinten verliert. 20 Minuten später dann musste das Safety-Car raus und fing das Feld ein. Hier hatten wir und das führende Team Glück und konnten noch einmal vor dem Safety-Car eine Runde rum und uns dann erst am Ende des Feldes einordnen. Somit hatten wir eine knappe Runde Vorsprung auf P3. Der Vorsprung des Führenden war aber damit auch wieder dahingeschmolzen. Kai war direkt hinten dran.  Nach Ende der Safety-Car-Phase spulte Kai aber wie geplant seinen Turn ab und übergab dann auf P2 liegend an Tino.

Tinos Stint war dann aber weniger aufregend. Nach vorn ging nichts mehr, nach hinten hatten wir auch nichts zu befürchten. Somit hieß es dann für Tino, bloß keinen Blödsinn zu machen und durchzufahren. Und das machte er ganz solide und brachte uns den zweiten Platz in Ziel.

So hatten wir dann am Abend neben Kai’s Geburtstag auch noch den zweiten Platz im Langstreckenrennen zu feiern.

 

Tag 2

Am Morgen des zweiten Tages gab es 2 Warmup-Turns und danach ging es in die Sprintrennen. Zuerst steht das 1000er Rennen auf der Tagesordnung, dann das SSP-Rennen.

Krulli hatte sich im 1000er-Feld auf P4 qualifiziert und hatte hinter den beiden Lizenzfahrern aus der IDM und Nina Prinz (ehem. IDM – jetzt Instruktorin) beste Voraussetzungen für ein paar schnelle Runden. Im Rennen selbst wurde er zunächst aber von einem hinter ihm gestarteten Fahrer überholt – dieser war aber vermutlich etwas zu übermotiviert und parkte seine Aprilia recht unsanft im Kiesbett ab. Ein weiterer Fahrer klebte ihm das ganze Rennen dicht am Heck, vorbei kam dieser aber nicht mehr. Durch die Nichtwertung der ersten Startreihe (A-Lizenz-Inhaber) hieß es dann hier für Krulli: Sieeeeg!!!

Im Supersport-Rennen qualifizierte sich Tino auf Pole-Position und Kai auf P8. Nach dem Rennstart fielen beide allerdings um jeweils eine bzw. zwei Positionen zurück. Nachdem sich das Feld sortiert hat kamen aber beide dann so richtig in Schwung. Tino kämpfte das gesamte Rennen mit dem Führenden – so richtig vorbei kam er jedoch nicht. Das Ganze lief dann auf ein Letzte-Kurve-Manöver hinaus, welches Tino aber mit Bravour umsetzte und der Gegner keine Chance mehr zum Kontern hatte. Somit ging auch hier der Sieg an einen Fahrer des MITHOS-Racing-Teams!

Kai hingegen kämpfte sich in der ersten Rennhälfte durch eine 3er-Gruppe vor ihm durch und zeigte ebenfalls klasse Überholmanöver. Nachdem er sich freigefahren hatte, drehte er dann in der zweiten Rennhälfte auch seine persönlich schnellsten Runden der gesamten Veranstaltung. Geht doch. 😉 Völlig verdient nahm er daher bei der Siegerehrung auch einen Pokal für Platz 7 entgegen.

Alles in allem war dieser Ausflug nach Most ein sehr gelungenes Event, unsere drei Jungs haben sich wacker geschlagen. Das nächste Event wird dann in Mugello (ITA) sein. Darauf freuen wir uns schon ganz besonders. Es ist für uns alle eine Streckenpremiere. Keiner von uns war schon mal dort zum (selber) Fahren… Nur Krulli behauptet die Strecke schon zu kennen… aus der Playstation 😉